Zoohandlungerlebnisse
Zoohandlung - ein Blick HINTER die Kulissen
Vor einiger Zeit war ich in einem Tier- und Gartencenter, um noch etwas Anbauerde etc. zu besorgen. Dort kam ich auch an der Kleintierabteilung vorbei und wie immer war ich positiv wegen den schön eingerichteten Gehegen überrascht. Doch dann kam ich an einer offenen Tür vorbei, die normalerweise immer verschlossen war... Neugierig wie ich bin, warf ich einen Blick hinein - ich konnte direkt HINTER die Kleintierkäfige schauen.... Was ich da sah, hat mich fast umgehauen. Das war sozusagen das "Kleintierlager". In einem winzigen, verdreckten Aquarium hausten zusammengefercht mehrere Hamster, hatten nur eine Toi-Rolle als Unterschlupf und max. 2cm Einstreu. In einem anderen, winzigen Aquarium (max. 60x30cm) saß ein krank aussehender Teddyhamster apatisch in einer Ecke - struppiges, lichtes Fell, kaum Einstreu (keine 2cm!!) und verdrecktes Wasser im Napf. Keine Versteckmöglichkeit.
Ich konnte noch weitere Tiere mit ähnlichen Zuständen sehen, leider zu weit weg um sie genau zu erkennen und ich hatte ja auch leider nicht die Zeit, da genau rein zu schauen. Auf jeden Fall hat man die Tür sehr schnell geschlossen als bemerkt wurde, dass ich da rein schauen konnte.
Ohne Anzuchterde, Torftöpfe etc. bin ich wieder gegangen. Aber es ist mal wieder ein richtiges Beispiel, dass man die "Qaulität" eines Zoolandens nicht an dem messen kann, was man zu Gesicht bekommt.
Baumarkt - Beratung vom "Fachpersonal"
Letztens mussten wir in den Baumarkt, um noch Holz für den EB zu besorgen. Natürlich haben wir auch einen kleinen Abstecher in die Zooabteilung gemacht, was emotional ein Fehler war. Ein besonders süßer Dsungare erweckte unsere Aufmerksamkeit: Backflippingsyndrom. Ein paar Kinder begutachteten dies mit süß, lustig und "so einen wollen sie auch, der Salto rückwärts macht". Dann kam eine wunderschöne Sable Dame raus, mit leicht dickem Hinterteil (wir vermuten, sie ist schwanger). Da ich Sable so liebe, habe ich mich entschlossen, ihr noch kurz beim putzen zuzuschauen, was der Fehler war... Eine Familie kam, schnurstracks auf den Dsungaren zu, fanden ihn so toll, der müsse mit. Habe ihnen noch was vom Backflippingsyndrom erzählt, keine Wirkung. Sie haben eine Mitarbeiterin gerufen. Ich stand noch immer daneben, jetzt eher aus Neugier. Hörte mir das Gespräch an. Der andere Hamster könne ja nix mit dem kleinen anfangen, weil er so klein wäre. Also wollte das etwa 10 Jahre alte Mädel "die Ratte im anderen Käfig" und zeigte auf die Sable-Dame. Schnell wurde der Käfig geöffnet, alle anderen Hamster aus ihren Häusern herausgeschüttelt (ja, richtig geschüttelt). Ein Weibchen solle es sein, der andere Hamster sei auch ein Weibchen und Junge wollen sie keins. Da schritt ich ein. Ob man denn nicht wüsse, dass Hamster Einzelgänger sind und dass sie sich tot beißen und sie dann am Ende statt 2 Hamster, 2 tote Hamster hätten. Meinte die Verkäuferin doch echt, die würden sie vom Züchter ja auch in Gruppen bekommen, also wäre das ja so normal...
Da fragt man sich, warum man so viel Aufklärung betreibt, wenn in Baumärkten solche unfähigen Leute verkaufen dürfen...
Massenzucht für den Handel - Quantität vor Qualität
Einer zuverlässigen Quellen nach (diese möchte nicht genannt werden) erleben rund 70% der Verkaufstiere den Einzug in ihr entgültiges Zuhause nicht, da sie vorher bereits versterben. Die Muttertiere leben in winzigen Plastikbehältern und sehen das Tageslicht nie. In sog. Zuchtfarmen zählt Quantität vor "Qualität". Der Kunde, in diesem Falle die Zooläden, müssen schnell beliefert werden. Um bei einer so großen Masse an Tieren keine Krankheiten ausbrechen zu lassen, wird den Tieren dauerhaft Antibiotika ins Trinkwasser gemischt. Dadurch entwickeln die Jungtiere zu wenig eigene Abwehrkräfte und versterben oder erkranken direkt nach Lieferung in die Zooläden. Das ist die Zeit, in der viele Zooläden davon sprechen, dass sie schon neue Tiere haben, die aber noch "in Quarantäne" seien.
Erst der Profit, dann das Wohl des Tieres
In ca 95% aller Zooläden, seien es Ketten oder private Läden, zählt der eigene Profit vor dem Wohl des Tieres. Oftmals wird die Story vom Pferd erzählt, um die unnötigsten, ungesundesten und teuersten Produkte zu verkaufen. Ganz oben stehen hier Minikäfige, die das Mindestmaß von 100x50cm wei unterschreiten, viel zu kleine Laufräder, gefährliches Zubehör sowie ungesundes, billiges Industriefutter. Besonders eine grüne Marke wird besonders häufig angeboten.
Ob Verkäufer sich auskennen oder nicht, das spielt keine Rolle. Die Kaufläute im Einzelhandel haben die gleiche Ausbildung wie die, die bei Lebensmitteldiscountern an der Kasse sitzen. Verkauft wird das, was die höchste Gewinnspanne aufwirft.
Hier ist eigentlich die Politik gefragt, dass ungeeignetes Zubehör garnicht erst verkauft werden darf. Jedoch haben Tierschützer eine viel kleinere Lobby als große Firmen, die ihre Interessen besser vertreten bekommen.
Daher sollte man NIEMALS in einer Zoohandlung, einem Baumarkt, einem Gartencenter oder Ähnlichem kaufen. Man unterstützt den in hohem Maße lebewesenverachtenden Handel mit Tieren unter den schlimmsten Bedingungen. Was Sie allerdings unterstützen wenn Sie ein Tier aus meiner Zucht aufnehmen, sehen Sie hier:
http://www.angelic-hamsters.de/index.php?page=unsere-haltung
Gute Einblicke wie es bei den "Zooladenzüchtern" vor geht, gibt es hier.